Der Erfurter Silvesterlauf über 10 Kilometer war heute mein erster Wettkampf seit dem Berlin-Marathon im September. Nach meiner Verletzungspause stehe ich erst seit fünfeinhalb Wochen wieder im Training und war deshalb gespannt, welche Leistung sich derzeit noch aus meinen Waden und meiner Lunge herausholen lässt.

Ich hatte mir vorgenommen, erst beim Warmlaufen zu entscheiden, ob ich zum Rennen antrete. Auf einer völlig vereisten Laufstrecke wollte ich nicht rennen. Die war aber zu erwarten, da es in den vergangenen Tagen geregnet, geschneit und gefroren hatte. Heute aber lag nur noch Schneematsch auf einem Teil der 2-Kilometer-Runde rund um das Erfurter Steigerwaldstadion.

Ich ging das Rennen gelassen an und sortierte mich in einer kleinen Verfolgergruppe ein. Die Spitze um Christian Seiler und Falk Cierpinski lief uns schon auf der ersten Runde weit davon. Aus meiner Gruppe konnte sich Stephan Bayer vom Rennsteiglaufverein zunächst etwas absetzen – auch weil er auf den Schneematsch-Passagen im Erfurter Südpark mehr Mut zum Risiko hatte. Durch die 90-Grad-Kurven im Park lief ich vorsichtiger, um meinen lädierten linken Fuß zu schonen. Nach einer Runde lag ich an etwa 10. Position.

Gemeinsam mit René Manthee aus Sondershausen lief ich in Runde 2 und 3 wieder an Stephan Bayer heran. Dabei konnten wir auch einige Schnellstarter überholen, die zuerst mit der Spitze mitgegangen waren. Stephan Bayer wurde auf der zweiten Rennhälfte müde und konnte nicht länger mithalten. Auf den Fersen von René Manthee konnte ich auch die vierte Runde noch in flottem Tempo rennen. Eingangs der letzten Runde versuchte ich dann, mich etwas abzusetzen. Doch an dem langen Anstieg am Steigerwaldstadion gelang mir das noch nicht. Die Beinmuskeln waren müde und kraftlos, die Attacke verpuffte. Doch René blieb zunächst hinter mir.

Alles lief auf einen Schlussspurt hinaus, denn im Park wollten wir beide nichts riskieren. Auf den letzten Metern durch das Steigerwaldstadion und vorbei an der Leichtathletikhalle versuchte ich so gut es ging zu spurten und konnte damit überraschend meine Position behaupten. Die Schmerzen konnte man meinem Gesicht deutlich ablesen. Jedenfalls konnte sich die Jungen und Mädchen im Ziel, die mir die Teilnehmermedaille gaben, ein Lachen nicht verkneifen.

Trotz schwieriger Streckenverhältnisse lief ich 33:20 Minuten und war damit nur 35 Sekunden langsamer als 2008. Das mach einerseits Mut und zeigt einen guten Trainingsstand. Andererseits muss ich mich fragen, warum ich immer wieder nach langen Pausen und trotz wenig Training schnell ein so gutes Niveau erreiche. Entweder bedeutet es, ich bin ein Talent – oder, ich mache bei hohen Trainingsumfängen etwas falsch und reize so mein Leistungsvermögen nicht aus.

Kommentare

2 Kommentare zu “Gelungener Jahresabschluss in Erfurt”

  1. Jörn am 2. Januar 2010 um 23:15 Uhr

    Glückwunsch zum guten Jahresabschluss 2009!!!

  2. Mario Hofmann am 4. Januar 2010 um 16:50 Uhr

    Glückwunsch Alex,mach weiter so.Bin in der Schweiz
    Silvester gelaufen.Dort war alles trocken kein Schnee kein Regen.