Meine Saisonbestzeit über 10 Kilometer stand bisher bei 33:49 Minuten, aufgestellt auf der hügeligen Strecke des Greizer Straßenlaufs im März. Seit 2005 hatte ich jedes Jahr beständig Zeiten unter 33 Minuten auf die Straße gebracht und wollte das auch in diesem Jahr bestätigen. Der „Champions Run“ in Berlin bot dafür perfekte Bedingungen.

Als Zuschauer der Leichtathletik-Weltmeisterschaften war ich am Wochenende vom 21. bis 23. August mit meinen Lauffreunden von der LG Süd des Rennsteiglaufvereins in Berlin. Dort fand am Samstag direkt nach dem WM-Marathonlauf der Männer ein 10-km-Volkslauf statt. Und zwar auf demselben Rundkurs, den zuvor die schnellsten Marathonis der Welt viermal zu belaufen hatten.

Nach einem spannenden Marathonmorgen auf der Zuschauertribüne am Brandenburger Tor reihten wir uns um 15.30 Uhr in das Teilnehmerfeld am Brandenburger Tor ein. Wir, das waren Christian und Kathleen Strauß, Stefan und Nadine Neidhardt und ich. Wir hatten grüßes Glück, einen Platz ganz nahe an der Startlinie zu erwischen. Der Zugang zum Startkanal war von allen Seiten blockiert, schon früh standen viele Tausend Athleten in praller Sonne hinter der Startlinie. Auch wir mussten etwa 20 Minuten eng zusammengepfercht in der glühenden Nachmittagshitze verharren, bevor Berlins Bürgermeister Wowereit den Startschuss gab.

Auf den ersten Metern kam es im Vorderfeld zu vielen Stürzen – allein zwei Läufer stürzten unmittelbar vor meinen Füßen. Viele kamen sicher zu Fall, weil sie sich trotz mittelmäßiger Bestzeiten ganz vorne angestellt hatten und förmlich überrannt wurden. Ich blieb zum Glück auf beiden Beinen, kam aber nur langsam ins Rollen. Die Muskeln waren nach der langen Stehpause angespannt.

Nach knapp 800 Meter schloss in Steffen Tostlebe aus Bürgel ein schneller Thüringer zu mir auf. Wir sammelten bis km 3,5 einige vor uns laufende Schnellstarter ein, bevor ich mein Glück allein versuchte. Von Kilometer zu Kilometer lief es immer besser. Die vielen verbliebenen Zuschauer des WM-Marathons taten ihr Bestes, um die Läufer zu motivieren. Mehrmals hörte ich meinen Namen, den man von meiner Startnummer ablesen konnte.

Ich arbeite mich stetig nach vorne. Von zirka Platz 40 nach einem Kilometer hatte mich bis zur 2 Kilometer langen Zielgeraden Unter den Linden auf etwa Platz 20 hervorgearbeitet. Früh kam das Brandenburger Tor und damit das Ziel in Sicht, doch der Schein trügte. Die letzten beiden Kilometer zogen sich endlos dahin. Ich versuchte mit aller Macht, locker zu bleiben, und mich weiter nach vorn zu arbeiten.

Am Ende kam ich als 18. nach 32:32 Minuten ins Ziel. Saisonbestzeit! Auf meiner Urkunde lese ich heute, dass mir sogar ein negativer Split gelungen ist – ich also die zweite Hälfte schneller als die erste gelaufen bin (16:23 / 16:09). Ein wahre Seltenheit.

Momentan plage ich mich mit einer Erkältung. Wenn die rechtzeitig abklingt, versuche ich diese 10-Kilometer-Leistung bei der Thüringer 10.000-Meter-Meisterschaft in Ohrdruf am 5. September zu bestätigen.

Kommentare

2 Kommentare zu “Saisonbestzeit auf WM-Strecke”

  1. Jörg am 31. August 2009 um 15:15 Uhr

    Gratulation und alles Gute für Ohrdruf

    Jörg

  2. Sport Möller am 1. September 2009 um 20:38 Uhr

    Super Alex, alles Gute für Ohrdruf.

    Am 04.09. – 06. 09. Stadtfest in Arnstadt, könnt ja mal vorbei schauen.

    Grüße Mathias