Ich habe es tatsächlich geschafft: Gestern konnte ich zum zweiten Mal den Rennsteig-Marathon gewinnen! Es war ein unbeschreibliches Gefühl, in Schmiedefeld erneut als Sieger gefeiert zu werden. Damit habe ich mein großes Saisonziel erreicht – und bin jetzt überglücklich. Den Zieleinlauf konnte ich dieses Mal nicht so überschwänglich genießen wie im Vorjahr, weil die Schmerzen größer waren als die Euphorie. Ich war das Rennen von Kilometer 1 an alleine an der Spitze gelaufen und hatte auf den ersten Kilometern ein zu hohes Tempo angeschlagen. An der Halbmarathonmarke lag ich sogar noch auf Kurs zu einem neuen Streckenrekord, wie ich jetzt aus der Ergebnisliste erfahren habe. Dabei hatte ich so ein Höllentempo überhaupt nicht geplant. Das Rennen wurde auf der zweiten Hälfte richtig hart – auch wegen der großen Hitze. Die Beine wurden schwerer. Mein Vorsprung von knapp zwei Minuten blieb lediglich konstant, so dass ich mir meines Sieges nie sicher sein konnte. Dank der fantastischen Unterstützung an der Strecke durch meine Freundin Steffi, meine Mutter und meinen Bruder Stefan sowie die vielen Fans aus der Region konnte ich mich aber immer wieder motivieren und die vielen Tiefpunkte überwinden. Am letzten Anstieg in Schmiedefeld und auf der Zielrunde um den Sportplatz habe ich dann kaum noch etwas wahrgenommen, war wie in Trance. Mit 2:40:24 Stunden gelang mir trotz der qualvollen zweiten Hälfte noch eine passable Siegzeit, was aber völlig nebensächlich war. Als die Schmerzen nach einigen Minuten nachgelassen hatten, konnte ich mich dann auch über meinen zweiten Titel richtig freuen. Nun gönne ich meinen müden Muskeln und dem stark schmerzenden Knie eine längere Laufpause, bevor ich mit der Vorbereitung auf die nächste Titelverteidigung beginne.

Ich danke allen Freunden, Bekannten und Fans für die Unterstützung an der Strecke und die vielen Glückwunsche und Gratulationen. Ein besonderer Dank geht auch an den Radfahrer, der mich auf der zweiten Streckenhälfte ständig über meinen Vorsprung informiert hat.