Für meinen Sieg bei Rennsteiglauf-Marathon hatte mich die Thüringer Allgemeine als Kandidaten für die Wahl zu Thüringens Sportler des Monats Mai 2010 nominiert. Bei der anschließenden Online-Abstimmung wurden so viele Stimmen abgegeben wie nie zuvor. Am Ende ging ich mit einigen hundert Stimmen Vorsprung als neuer Sportler des Monats aus der Wahl hervor. Ich danke noch einmal allen, die für mich gestimmt haben.

Meine Siegtrophäe, ein 1 Kilogramm schwerer Goldhelm aus Schokolade, wurde mir vor knapp 10 Tagen im Rahmen des 4. Laufs unserer Halbstundenlaufserie im Arnstädter Jahn-Stadion überreicht. Gerne hätte ich allen aus der Thüringer Laufszene, die für mich gestimmt haben, einen Schokosplitter von meinem Helm abgegeben. Leider wäre dann für die meisten aber nur ein Krümel übriggeblieben. Außerdem hatte ich schon im Juni angekündigt, den Helm jemandem zu überreichen, der maßgeblich an meinem Sieg beim Rennsteiglauf beteiligt war. Natürlich haben viele Menschen einen Anteil: Meine Mutter begeisterte mich für den Laufsport, ein Freund hatte die Idee zu einem Schulprojekt, das mich zu regelmäßigem Training motivierte, mein Onkel Andreas brachte mich zum LSV Lok Arnstadt. Und meine Freundin schließlich hatte viel Verständnis für mein Hobby.

Doch für sportliche Höchstleistungen zählt letztendlich nur eins: jahrelanges intensives Training. Und dafür zeichnet sich seit nunmehr 9 Jahren mein Trainer Reingert Richter vom LSV Lok Arnstadt verantwortlich. Seit September 2001 trainiere ich bei ihm nach seinen Trainingsplänen. Seitdem habe ich über 30.000 Trainingskilometer absolviert, bin knapp 250 Rennen gelaufen und habe 17 Thüringer Meistertitel gewonnen. Das Training war oft sehr hart, der Trainer anspruchsvoll, doch ich habe mich selten beklagt und mich über viele Jahre kontinuierlich verbessert. Dass ich seit 2006 in meiner Leistung stagniere, liegt einzig daran, dass ich wegen meines Studiums die Trainingsvorgaben oft für Monate nicht einhalten konnte.

Nach meinem Sieg beim Rennsteiglauf kam der Beitrag meines Trainers in der Berichterstattung leider nicht zur Sprache. Dabei hat er mich zu einem potenziellen Rennsteiglauf-Sieger geformt. Ab 2006 hatte ich den Sieg in den Beinen, doch der Kopf spielte nicht mit. Ich blieb am Rennsteig stets unter meinen Möglichkeiten. Die mentale Blockade musste ich selbst lösen, und das gelang mir endlich in diesem Frühjahr.

Schon während der Abstimmung war mir klar, dass im Falle meines Sieges nur er den Helm bekommen könnte. Deshalb reichte ich den Goldhelm nach der offiziellen Übergabe samt einer meiner Rennsteiglauf-Medaillen direkt an meinen Trainer weiter. Danke, Reingert Richter!

Übergabe des Goldhelms an meinen Trainer Reingert Richter

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