Gleich auf zwei Etappen war ich beim 10. Rennsteig-Staffellauf unterwegs. Zunächst beförderte ich am späten Vormittag den Staffelstein der „TU Ilmenau Runnners“ über 19,8 Kilometer von Allzunah nach Oberhof. Um 17:39 Uhr nahm ich dann an der Wechselstelle Kleiner Inselsberg den Transponder für „Running Gag“ entgegen, kletterte damit über den Großen Inselsberg und jagte danach hinab zum 19,5 Kilometer entfernten Wechsel an der Hohen Sonne.

Grund für den Doppelstart: Meinen Freunden, allesamt Hobbyläufer oder Neueinsteiger, hatte ich bereits im Juni 2007 für „Running Gag“ zugesagt. Die TU-Läufer entschlossen sich dagegen erst sehr spät für den Staffelstart, welcher dann aber sogleich zur „Mission Podestplatz“ erklärt wurde. Für dieses Vorhaben konnte ich meinem Stammteam der letzten Staffelläufe 2005-2007 natürlich nicht absagen.

Die ersten Kilometer fühlten sich dabei sehr zäh an. Mit jedem zusätzlichen Höhenmeter in den Waden fühlte ich mich aber immer stärker. Ab der Schmücke, etwa Streckenhälfte, bekam ich dann Geleutschutz durch unsere Radfahrer Sascha. Immer länger wurden meine Schritte, als ich kurz vorm Großen Beerberg den ersten Gegner in der Männerwertung vor mir entdeckte. Bis zum Gipfel hatte ich ihn und noch einen anderen Rivalen mühelos überholt. Das gab mir den nötigen moralischen Rückenwind für das lange Bergabstück bis Oberhof, auf dem ich es richtig rollen lassen konnte. Erwartet schmerzhaft war dann zwar das letzte Kletterstück nach dem Rondell. Doch auf dem abschüssigen Schlusskilometer zeigte der Tacho des Radbegleiters wieder 20 km/h an. Nach 1:12 Stunden bremste ich in die Wechselzone hinein.

Zu diesem Zeitpunkt lagen wir noch auf Platz 4 der Gesamtwertung. Dank einer starken Teamleistung näherten wir uns bis zum letzten Wechsel dem Laufladen bis auf eine Minute. Im Zielsprint überspurtete dann unser Schlussläufer Björn Illing noch das Team des Laufladens und sicherte uns so den dritten Platz in der Gesamtwertung.

Die Dramatik der Schlussetappe entging mir völlig, denn ich wartete auf meinen zweiten Einsatz am Kleinen Inselsberg. Als lockeres „Auslaufen“ war diese Etappe für mich geplant, doch es kam anders. An der unfassbar steilen Rampe zum Inselsberg hinauf ging es zwar nur in Tippelschritten voran. Bergab rotierten die Beine dann aber wie automatisch. Auch nach 30 Minuten waren die Muskeln noch frisch und locker. Nur an den vereinzelten Steilrampen fiel das Heben der Knie etwas schwer. Es blieb genug Kraft für einen gelegentlichen Blick auf die tolle Landschaft und einen Wortwechsel mit meinem Radbegleiter. Mit 1:15 Stunden gelang mir am Ende eine unerwartet gute Zeit, ohne das ich noch mal an mein Limit hätte gehen müssen. Zu verdanken habe ich diese vor allem Georg von der Katholischen Laufjugend Arnstadt, der mich an einer kritischen Stelle vor dem Verlaufen bewahrte.

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