Für die Deutschen und Thüringer 10-Kilometer-Meisterschaften in Ohrdruf am vergangenen Samstag hatte ich mir einiges ausgerechnet: Nach den Vorleistungen in Frauenwald, Suhl und Arnstadt schien eine Zeit um die 32 Minuten realistisch. Wegen der erstklassigen Gegner am Start hoffte ich sogar, meine Uralt-Bestzeit von 31:48 Minuten aus dem Jahr 2006 im Idealfall knacken zu können. Eine Medaille in der Thüringer Meisterschaft war ebenfalls angepeilt. Leider lief das Meisterschaftsrennen nicht wie erwartet.

Wie auch die anderen Rennen zuvor lief ich die DM 10 Kilometer aus dem vollen Training heraus. Nur am Vortag der Meisterschaft gönnte ich mir einen geplanten Ruhetag, ohne allerdings an dem Kilometerumfang der Woche zu sparen. Am Start war ich dennoch frisch und heiß auf ein schnelles Rennen. Die ersten 800 Meter mussten im Ohrdrufer Goldbergstadion gelaufen werden und waren für mich ungewöhnlich langsam. Diesmal hatte ich mich wirklich zu weiten hinten einsortiert und verlor so auf dem ersten Kilometer schon etwa 15 Sekunden auf mein geplantes Tempo von 3:12 min/km.

Nach den ersten Metern auf dem Ohrdrufer Asphalt deutete sich erneut eine Muskelverhärtung im linken Oberschenkel an, die schon bei Kilometer 1 störend wurde. Die Schmerzen strahlten im Verlaufe des Rennens dann noch auf Wade, Fußgelenk und Schienbein aus, bevor sie bei Kilometer 8 plötzlich verschwanden. Ich konnte mich noch mal motivieren, die etwa 60 Meter vor mir laufenden Thüringer Steffen Tostlebe und Michael Müller einzuholen. Kurz vor dem Zieleinlauf am Goldbergstadion hatte ich beide überholt und stellte mich auf eine knappe Spurtentscheidung ein, in der es allerdings nur um Platz 4 in der Thüringer Meisterschaft gehen sollte. Leider fehlte mir jegliche Kraft, um auch nur den Ansatz eines Spurts auf den Tartan zu bringen. Beide nahmen mir auf den letzten 300 Metern noch deutliche 7 bzw. 8 Sekunden ab.

Das Ziel hatte ich nach 32:24 Minuten erreicht und damit erneut in dem 30-Sekunden-Fenster von 32:00–32:30, in dem sich fast alle meine 10-km-Zeiten bewegen. Die Zeit geht angesichts der schwierigen Strecke und der Muskelprobleme in Ordnung. In Berlin werde ich mich nicht mit den Schmerzen plagen müssen, denn bei niedrigeren Geschwindigkeiten sind sie noch nie aufgetreten.

Meine Trainingspartner Lars Rößler und André Fischer verbesserten beide ihre eigenen Bestzeiten deutlich und unterboten gemeinsam mit meiner Zeit den alten Lok-Vereinsrekord aus dem Frühjahr auf 1:39:53. Immerhin ein kleines Erfolgserlebnis nach einem ansonsten verkorksten Rennen.

Kommentare

1 Kommentar zu “DM 10 Kilometer”

  1. Jörg am 14. September 2010 um 23:23 Uhr

    Also aus einem vollen Marathontraining heraus ist die Zeit doch völlig ok, zumal die Strecke wohl auch nicht ganz ohne war. Berlin ist das Ziel!

    Alles Gute

    Jörg