Zeit ist kostbar. Deswegen investierte ich freie Minuten lieber unter anderem in Training als in diese Seite. Doch langsam ist es Zeit für ein Update – es gibt Neuigkeiten:

Vereinswechsel
Seit zwölf Jahren starte ich für den ESV/LSV Lok Arnstadt – beim Erfurter Silvesterlauf zum letzten Mal. Ich werde ab 2014 für den Rennsteiglaufverein/LG Süd laufen. Diesen Entschluss habe ich schon vor Jahren gefasst, der Wechsel in die Altersklasse 30 ist nun der passende Anlass. Gerade der Rennsteiglauf hat mich all die Jahre immer wieder motiviert, auch bei härtesten Bedingungen die Laufschuhe zu schnüren, nie aufzugeben und immer wieder das Maximale aus meinem Körper herauszuholen. Jetzt will ich diesem Lauf etwas zurückgeben – auch wenn das vielleicht vorerst nur darin besteht, hier in Schwaben Läufer für den Rennsteig zu begeistern.

Wettkämpfe
Dieses Jahr bin ich mehrmals über mich hinausgewachsen. Der Rennsteiglauf lief fantastisch, bei meinem Trainingsstand war das Traumziel unter 1:20 zu bleiben. Ziel erreicht, Motivation getankt. Auch der Rennsteig-Staffellauf lief famos, vor allem jedoch: schmerzfrei! Beim Stuttgarter Firmenlauf zwang mich mein Jahre altes Muskelproblem zwischendurch zum Trabtempo. Ein Rückschlag. Die Berliner Citynacht fiel wegen Hitze aus. Das Saisonziel: 10 km unter 35 erreichte ich dann in Worbis. Der Schönbuchlauf über 25 km war ein Höhepunkt, mit einer Aufholjagd von Platz 18 bei km 2 auf Platz 6 im Ziel. Beim Kernberglauf wollte ich aufs Podest, doch die ersten 10 Kilometer lähmte mich mein linkes Bein. Danach rollte es, mehr als von 10 auf 5 war aber nicht mehr drin.

Beim Kernberglauf - traumhafter Blick auf Jena

Beim Kernberglauf – traumhafter Blick auf Jena


Beim Kernberglauf – traumhafter Blick auf Jena
Foto: A. Schütz, A. Meier, S. Scheibe, W. Sperling, P. Losso (kernberglauf.de) – Lizenz: CC BY-NC-SA 3.0

Trainingsstand
Die Rückkehr zu solidem Training braucht mehr Zeit als erwartet. Im September habe ich erstmals wieder sechs Einheiten und 100 km/Woche geschafft, inklusive 1×30 km. Das will ich jetzt stabilisieren und bald die langen Einheiten ausbauen. Wegen meiner schon vier Jahre dauernden Muskelprobleme (Link) gehen nur lockere Dauerläufe, das Tempotraining habe ich nach Versuchen wieder eingestellt. Ich arbeite weiter daran, irgendwann völlig schmerzfrei zu sein.

Trainingsgruppe
Mit Christoph Hillebrand und Nico Elsässer habe ich endlich wieder starke Laufpartner gefunden, nachdem mein Freund Micha Stuttgart verlassen hat! Wir treffen uns zurzeit einmal die Woche.

Mentale Einstellung
Erfolg ist Kopfsache. Ob ich meine Bestleistungen jemals wieder erreiche, ist ungewiss. Deswegen habe ich entschieden: Ich tue so, als hätte meine Laufkarriere gerade erst begonnen. Vorteile: Kein Frust durch Vergleiche mit früher. Laufend Bestzeiten und Trainingsrekorde (erster 10 unter 35, erster 30er, erstmals 100 km/Woche). Das motiviert!

2014
Für den Rennsteig-Marathon bin ich schon gemeldet. Vorher laufe ich die DM Halbmarathon in Freiburg. Für den Herbst peile ich vorläufig die DM Marathon in München an.

Das glaubt ihr doch nicht ernsthaft, oder? Mit der Überschrift wollte ich nur eure Aufmerksamkeit fesseln – wie das Journalisten eben machen. Okay, ihr habt recht: Mein letztes ernsthaftes Rennen war im August 2011, mein letzter Blogbeitrag ist zwei Jahre alt. Da könnte man schon denken, ich hätte Laufschuhe und Pokale in den Keller verfrachtet. War ich nach zehn Jahren Leistungssport das harte Training leid? Keine Motivation mehr? Oder konnte ich Beruf, Hobby und Familie nicht mehr vereinbaren?

Alles Quatsch! Ich liebe meinen Sport. Ich muss laufen. Ich kann nicht anders. Es ist ein Teil von mir, seit 16 Jahren. Nicht einfach bloß ein Hobby, an dem man irgendwann das Interesse verliert. Das Laufen gehört zu mir so wie meine Heimat, meine Herkunft. Auch die kann man niemals ablegen. Aufhören? Unmöglich! Wenn ich nicht laufen kann, spüre ich eine tiefe Leere in mir. Kein Sport kann mir diese Glücksmomente geben. Ein innerer Drang treibt mich raus in den Wald, auf den Asphalt, an die Startlinie. Bei Regen, bei Hitze, bei Schnee. Ich muss laufen. Immer weiter. Immer schneller.

Nur warum war ich dann zwei Jahre untergetaucht? Ich will nicht lange jammern, der Zeitraum ist schnell zusammengefasst: Knieschmerzen, Muskelverhärtungen, Beckenschiefstand, Laufpause, Voltaren, Enzyme, Eisbeutel, Physiotherapie, Wiedereinstieg, Schmerzen. Jetzt habe ich den Kreislauf aber endlich durchbrochen: mit Gymnastik, Schwimmen, Krafttraining, Osteopathie, Triggerpunktmassagen, Stabilschuhen, Spezialeinlagen und Geduld – viel Geduld. Ich trainiere wieder fünfmal pro Woche. Erstes Ziel: der Rennsteig-Halbmarathon. Der Arnstädter Citylauf lief schon fast schmerzfrei (37:24), es geht bergauf. Die Form ist im Keller, aber ich liebe es. Fortschritte jede Woche! Ich bin wieder da. Endlich!

Mit einem Leuchten in den Augen...

Mit einem Leuchten in den Augen…


Startschuss – und ein Athlet mit einem Leuchten in den Augen…

Die lange Funkstille auf meiner Seite hat einen Grund: meinen Berufseinstieg. Seit November arbeite ich als Redakteur bei einem der größten deutschen Unternehmen – in Stuttgart. Dort wohne ich jetzt auch, die Wochenenden verbringe ich allerdings weiterhin in Jena. Mein Training habe ich in den ersten Wochen umgestellt, um es mit meiner 40-Stunden-Woche in Einklang zu bringen. Ich laufe nun einmal täglich – und zwar vor der Arbeit, auf nüchternen Magen. Trainingsbeginn: 5:20 Uhr. Weiterlesen

Trainingsprotokoll Berlin-Marathon 2010

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Mit dem Berlin-Marathon ist für mich die Laufsaison 2010 abgeschlossen. In der Ruhephase werde ich die erfolgreiche Saison gründlich auswerten, um Stärken und Schwächen zu finden und das Training für 2011 planen zu können. Derzeit analysiere ich das Marathonrennen von Berlin und die Vorbereitung darauf. Grundlage dafür ist mein Protokoll des 12-wöchigen Marathontrainings, das ich hier wieder gerne veröffentliche. Weiterlesen

Noch fünf Wochen bis zum Berlin-Marathon

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Seit einigen Wochen bereite ich mich intensiv auf den Berlin-Marathon am 26. September vor. Dort will ich meine Marathonbestzeit aus dem Vorjahr deutlich verbessern. Mittlerweile habe ich 7 von 12 Trainingswochen geschafft und bin zuversichtlich, dass ich mein Ziel bei entsprechender Tagesform erreichen werde.

Die Trainingsumfänge habe ich gegenüber der Rennsteiglauf-Vorbereitung leicht erhöht. Bei meinen lockeren Dauerläufen bin ich im Kilometerschnitt schneller als im April und Mai. Auch die langen Dauerläufe vertrage ich gut und bin dabei ebenfalls flotter unterwegs als bisher. Nur im Intervalltraining komme ich noch nicht ganz an meine Zeiten aus dem Frühling heran. Gelegentliche Rückschläge bleiben nicht aus. So musste ich vor einer Woche wegen einem sich ankündigenden Übertrainingssyndrom drei Gänge zurückschalten.

In den nächsten Wochen werde ich einige Rennen laufen, um etwas für meine Tempoausdauer zu tun. Am Samstag gehe ich bei den Thüringer Berglauf-Meisterschaften als Titelverteidiger an den Start. Dort muss ich mich wahrscheinlich mit vielen Skilangläufern messen, die bekanntlich besonders starke Bergläufer sind. Am 11. September trete ich dann in Ohrdruf zur Deutschen 10-Kilometer-Meisterschaft an, wo ich wieder an die 32-Minuten-Grenze heranlaufen will. Eine Woche später laufe ich zum Abschluss noch einmal in Arnstadt bei der Kreismeisterschaft über 5000 Meter.

Mein Auftakt zur Saisonhälfte 2 war vor anderthalb Wochen der Lauf Rund um die Sportlerklause in Frauenwald. Dort war mit Arne Leipziger von der LG Ohra Hörselgas auch ein starker Gegner am Start, mit dem ich mir schon einige Duelle geliefert habe. Beim Rennsteig-Halbmarathon 2006 schnappte er mir mit einem starken Rennen den dritten Platz weg, ich wurde Vierter. In diesem Frühjahr trieben wir uns bei der Deutschen Halbmarathonmeisterschaft zu persönlichen Bestzeiten, wobei ich diesmal die Nase knapp vorn hatte.

Vor drei Jahren bin ich die schwere Frauenwalder 10-km-Schleife zum ersten Mal gelaufen. Damals waren Markus Koch und ich ein hartes Tempo angegangen, für das wir auf der knüppelharten zweiten Streckenhälfte mit schweren Beinen bestraft wurden. Diesmal wollte ich den Lauf mit weniger Schmerzen und mehr Würde beenden und peilte ein ruhiges Tempo für die ersten Bergab-Kilometer an. Arne hatte offenbar nichts dagegen, weshalb wir die ersten Kilometer in einem noch erträglichen Tempo herunterspulten.

Am ersten längeren Anstieg nach etwa 4 Kilometern konnte ich mich leicht absetzen. Ich fühlte mich gut, wollte aber noch Kräfte für den schweren Schlussabschnitt sparen. Bei Kilometer 7 verlässt die Strecke die gut zu belaufenden Forstwege und es geht auf weichen und welligen Wiesenwegen weiter. Leider hatte das Kräftesparen wenig geholfen, das Laufen wurde richtig hart. Nach 36:36 Minuten hatte ich die 10,5 Kilometer hinter mir und war ziemlich geschafft. Wieder einmal hatte ich diese harte Crossstrecke unterschätzt.

Ich kann den Lauf in Frauenwald nur empfehlen. Für mich ist er einer der anspruchsvollsten Geländeläufe in Thüringen, vor allem, da es hier anders als bei den meisten Läufen zuerst lange bergab geht, bevor man auf schlechten und steilen Wegen wieder hinauf muss. Die witzigen Einfälle der Organisatoren besonders bei der Streckenbeschilderung sind erfrischend und so nur hier zu finden.

Trainingsprotokoll Rennsteig-Marathon 2010

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Nach meinem Sieg beim Rennsteiglauf fragten mich viele: „Wie hast du das bloß gemacht?“. Einige spekulierten, ich hätte sehr hohe Trainingsumfänge absolviert. Andere meinten, die angebliche Arbeit an der Grundschnelligkeit habe sich ausgezahlt. Beides stimmt nicht. Mein Training enthält keine Geheimnisse, deshalb veröffentliche ich hier gerne mein Trainingsprotokoll von Januar bis Mai 2010. Vielleicht kann der eine oder andere meinen Aufzeichnungen etwas Nützliches entnehmen. Die Trainingsdaten selbst lasse ich erst einmal unkommentiert stehen. Weiterlesen

Schneeschmelze, Temposchub und Saisonauftakt

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Es wird wärmer, der Schnee schmilzt. Jenas Radwege sind endlich wieder eisfrei. Auch auf den Bergen liegt nur noch wenig Schnee. Pünktlich zum Saisonbeginn werden die Trainingsbedingungen somit besser. Aber auch trotz Schnee und Frost konnte ich in den vergangenen sechs Wochen hervorragend trainieren. Bei sechs Laufeinheiten pro Woche sammle ich derzeit 100-120 Kilometer. Die Umfänge verkrafte ich gut, ich erhole mich schnell. Die langen Dauerläufe über 35–38 Kilometer fühlen sich lockerer an als in den Wochen vorm Berlin-Marathon – allerdings sind sie noch deutlich langsamer. Weiterlesen

Silvesterlauf als erster Test

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Beim Erfurter Silvesterlauf will ich zum ersten Mal nach meinem Bänderriss wieder einen Wettkampf bestreiten. Wenn die Strecke frei von Eis ist, werde ich dort die 10 Kilometer laufen. Der Silvesterlauf eignet sich hervorragend als Test: Ich gehe dort seit über zehn Jahren an den Start und habe somit viele Vergleichswerte. Ich bin gespannt, was möglich ist. Meine letzten beiden Tempodauerläufe über 10 Kilometer brachten eher bescheidene Zeiten, die in der Nähe meines Marathonrenntempos lagen. Damit liege ich momentan vier Minuten über meiner 10-Kilometer-Bestzeit, die ich im Frühjahr attackieren möchte. Es wartet also viel Trainingsarbeit auf mich.

Laufen lernen

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Langsam und vorsichtig habe ich wieder zu laufen begonnen. Letzte Woche habe ich in drei Dauerläufen 8 Kilometer geschafft, diese Woche waren es in fünf Einheiten schon 37 Kilometer. Der Fuß hält, die Bänder zwicken auf dem ersten Kilometer allerdings noch etwas. Derzeit wage ich mich nur auf Asphalt zu traben; es wird dauern, bis ich mich wieder auf unebenen Waldboden traue. Weiterlesen

Trainingsauftakt mit Knick

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Drei Wochen lang habe ich von meinem ersten Marathon und der Wettkampfsaison erholt. Seit Anfang vergangener Woche trainiere ich wieder zielgerichtet.

In der ersten Vorbereitungsphase bis Ende Dezember werde ich in fast allen Dauerläufen über hügeliges Gelände rennen, um Kraftausdauer aufzubauen. Außerdem will ich wöchentlich einige Kilometer durch Schwimmbecken kraulen, im Uni-Kraftraum mein Körpergewicht stemmen und am Berg die Buchstaben des Lauf-ABCs auswendig lernen um so meinen Laufstil zu verbessern. Und schließlich werde ich weiterhin fleißg Yoga-Übungen turnen, damit meine steifen Hüftmuskeln etwas beweglicher werden.

Im Frühjahr 2010 werde ich dann an meiner Tempoausdauer arbeiten, denn Ende Februar will ich allmählich fit für einige Wettkämpfe werden. Als Höhepunkt will ich Ende März einen schnellen Halbmarathon laufen, um dann ab April in eine 24-Wochen-Vorbereitung auf den Berlin-Marathon 2010 einzustiegen.

Die ersten 10 Trainingstage liefen hervorragend, jeden Tag fühlte ich mich stärker. Leider bekam der Formanstieg gestern einen heftigen Knick: Ich bin auf einer langen, holprigen Bergabpassage umgeknickt – so stark wie noch nie. Der linke Knöchel ist nun geschwollen, der Arzt vermutet Dehnung der Außenbänder. In jedem Fall bedeutet das eine Laufpause, denn Auftreten kann ich mittlerweile nicht mehr.

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